Auslobung des ComToAct-Preises
Im Rahmen der von hochkarätigen Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik besuchten Veranstaltung lobte das CDI-HSG auch den ComToAct-Preis aus. Mit der Initiative «Commitment to Action: Providing Opportunities for People with Disabilities» will das CDI-HSG Unternehmen für die Integration von Menschen mit Behinderung auszeichnen. Ziel der Initiative und des damit verbunden Preises ist nicht nur die Befriedigung des menschlichen Bedürfnisses nach Arbeit, sondern auch eine Verringerung der fiskalischen Verantwortung des Steuerzahlers für die Invalidenrenten.
Botschaft der gemeinsamen Pressekonferenz: Integration ist wirtschaftlich sinnvoll
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung wurde auch eine Pressekonferenz abgehalten, an welcher neben den Forschern des CDI-HSG auch Vertreter der Wirtschaft teilnahmen.
Joachim Schoss unterstützt die Initiative «Commitment to Action». Seiner Ansicht nach sollen dabei mitleidsbasierte Beschäftigungsmodelle weniger im Vordergrund stehen. Vielmehr können Menschen mit Behinderung wertvolle Mitarbeiter sein und es bestehen triftige wirtschaftliche Gründe zu ihrer Beschäftigung. «Die Integration von Menschen mit Behinderungen in die erwerbstätige Bevölkerung ist wirtschaftlich sinnvoll, und es gibt reichlich Hinweise darauf, dass sie für die betroffenen Personen äusserst positiv ist. Es gilt, die Arbeitgeber davon zu überzeugen, so dass sie den Nutzen der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ebenfalls nachvollziehen können», sagte Schoss.
Das deutsche Handelsunternehmen METRO Group, das ein vielfältiges Portfolio an Einzelhandelsunternehmen in Europa, Afrika und Asien unterhält, beschäftigt Menschen mit schwerwiegenden Behinderungen. Die METRO Group ist überzeugt, dass eine auf der Vielfalt grün-dende Unternehmenskultur einen Erfolgsfaktor darstellt. METRO Group Personalvorstand und Vorstandsmitglied Zygmunt Mierdorf gab bei der Eröffnung des CDI-HSG zu verstehen, dass eine Organisation zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sämtliche gesellschaftlichen Kräfte einbeziehen muss. Dazu gehöre auch, dass Menschen mit Behinderung eine Beschäftigungsmöglichkeit geboten werde. «Menschen mit Behinderung wollen vor allem eines: Eingebunden sein. So dass sie das leisten können, was ihnen möglich ist. Dafür müssen Barrieren abgebaut werden. Räumliche, technische – und auch mentale. Dafür werden Führungskräfte, Mitarbeiter und Betriebsräte systematisch geschult und auf die Einstellung und Integration von Menschen mit Behinderungen vorbereitet», erläuterte Zygmunt Mierdorf.
Der Direktor des CDI-HSG, Dr. Stephan Böhm, betonte nicht nur den Vorteil, der Menschen mit Behinderung aus der Beschäftigung erwächst, sondern hob auch die positiven Auswirkungen für die Unternehmen hervor. «Durch die Förderung von Integration in den Bereichen Führung, Unternehmenskultur und Human Resource Management können die Unternehmen nicht nur die Produktivität von Mitarbeitern mit Behinderung erhöhen, sondern die ihrer gesamten Belegschaft. So erzielen sie auch einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil», sagte Dr. Böhm während der Pressekonferenz. Möglichst vielen Menschen mit Behinderungen Zugang zum Erwerbsleben zu gewährleisten, ist eine vorrangige Zielsetzung für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik – und gleichzeitig Ausgangspunkt der Forschung des Centers for Disability and Integration an der Universität St.Gallen (HSG).